Steuerfahndung vor der Tür - Was tun?

Wenn die Steuerfahndung klingelt, ist die Überraschung oft groß – doch Panik ist der falsche Ratgeber. Eine Durchsuchung durch die Steuerfahndung ist ein ernster Vorgang mit möglichen strafrechtlichen Konsequenzen. Wer sich falsch verhält, kann sich selbst belasten oder wichtige Rechte verlieren. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich bei einer Steuerfahndung richtig verhalten und welche Sofortmaßnahmen wichtig sind.

Warum kommt die Steuerfahndung?

Die Steuerfahndung wird in der Regel tätig, wenn ein Verdacht auf Steuerhinterziehung oder eine andere Steuerstraftat besteht. Grundlage ist meist ein Durchsuchungsbeschluss, ausgestellt von einem Amtsgericht. Mögliche Auslöser sind:

  • Anonyme Hinweise oder Anzeigen
  • Auffälligkeiten bei Betriebsprüfungen
  • Datenleaks
  • Rückwirkende Prüfung von Selbstanzeigen

Was tun, wenn die Steuerfahndung erscheint? – 7 wichtige Verhaltensregeln

  1. Ruhe bewahren

Auch wenn der Besuch unangekündigt kommt – bleiben Sie ruhig. Aufgeregtes oder aggressives Verhalten hilft niemandem und kann die Situation verschärfen.

  1. Nichts unterschreiben ohne Prüfung

Unterschreiben Sie keine Erklärungen oder Protokolle, ohne vorherigen rechtlichen Beistand. Selbst scheinbar harmlose Angaben können gegen Sie verwendet werden.

  1. Durchsuchungsbeschluss zeigen lassen

Fordern Sie höflich die Vorlage des gerichtlichen Durchsuchungsbeschlusses. Prüfen Sie Namen, Adressen und Vorwürfe – idealerweise gemeinsam mit einem Anwalt.

  1. Keine Aussagen ohne Anwalt

Sie sind nicht verpflichtet, Angaben zur Sache zu machen. Schweigen ist Ihr gutes Recht – nutzen Sie es. Kontaktieren Sie umgehend einen auf Steuerstrafrecht spezialisierten Anwalt.

  1. Beobachten, aber nicht behindern

Notieren Sie, welche Räume durchsucht werden, welche Unterlagen beschlagnahmt werden und welche Fragen gestellt werden. Leisten Sie keinen Widerstand – das kann als strafbare Handlung gewertet werden.

  1. Beschlagnahme dokumentieren

Verlangen Sie ein Beschlagnahmeprotokoll. Es ist wichtig, genau zu wissen, welche Unterlagen, Datenträger oder Geräte mitgenommen wurden.

  1. Rechtsbeistand einschalten

Je früher ein erfahrener Anwalt involviert ist, desto besser. Nur so können Fehler vermieden und eine wirksame Verteidigungsstrategie aufgebaut werden.

Fazit: Ruhe, Schweigen, anwaltliche Hilfe

Wer bei einer Steuerfahndung richtig reagiert, kann Schlimmeres vermeiden. Reden Sie nicht ohne Anwalt, leisten Sie keinen Widerstand – und holen Sie sich professionelle Unterstützung.

Kontaktieren Sie mich im Ernstfall sofort – Ich bin 24/7 für Sie erreichbar (0176 45037183).

Wann kommt die Steuerfahndung?

Die Steuerfahndung wird tätig, wenn ein konkreter Verdacht auf eine Steuerstraftat besteht – etwa bei Steuerhinterziehung, Schwarzgeld, falschen Angaben in der Steuererklärung oder bei auffälligen Betriebsprüfungen.

Muss ich die Steuerfahnder in meine Wohnung oder Firma lassen?

Ja – wenn ein gültiger Durchsuchungsbeschluss vorliegt. Diesen müssen die Fahnder auf Verlangen vorzeigen. In bestimmten Ausnahmefällen (z. B. Gefahr im Verzug) kann auch ohne Beschluss durchsucht werden.

Muss ich sofort etwas sagen oder mitarbeiten?

Nein. Sie sind nicht verpflichtet, sich zur Sache zu äußern. Im Gegenteil: Es ist ratsam, nichts ohne anwaltliche Beratung zu sagen, um sich nicht selbst zu belasten.

Was darf die Steuerfahndung beschlagnahmen?

Grundsätzlich alle steuerlich relevanten Unterlagen, Computer, Mobilgeräte, Speichermedien oder E-Mails. Sie haben aber das Recht auf ein Beschlagnahmeprotokoll.

Was droht mir im schlimmsten Fall?

Im Falle einer nachgewiesenen Steuerhinterziehung drohen je nach Schwere:

  • Geldstrafen
  • Freiheitsstrafen
  • Rückzahlung der hinterzogenen Steuern samt Zinsen
  • Berufsrechtliche Konsequenzen (z. B. bei Geschäftsführern oder Steuerberatern)

Wann sollte ich einen Anwalt kontaktieren?

Sofort. Bereits beim ersten Kontakt mit der Steuerfahndung ist anwaltlicher Beistand entscheidend. Frühzeitige Beratung schützt Ihre Rechte und hilft, Fehler zu vermeiden.